Der Abschluss einer privaten Krankenversicherung (PKV) kann bei bestehenden Vorerkrankungen eine Herausforderung sein, aber keineswegs unmöglich. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie private Krankenversicherer mit Vorerkrankungen umgehen, welche Gesundheitsfragen gestellt werden und wie sich dies auf Ihren Beitrag auswirken kann.

Bedeutung von Vorerkrankungen in der PKV

Private Krankenversicherungen nehmen bei der Aufnahme von neuen Mitgliedern eine sorgfältige Gesundheitsprüfung vor. Der Grund dafür ist das erhöhte Versicherungsrisiko, das Personen mit Vorerkrankungen mit sich bringen. Versicherer müssen sicherstellen, dass sie die Risiken für zukünftige Leistungen korrekt einschätzen, um angemessene Prämien festzulegen und die Versichertengemeinschaft zu schützen.

Gesundheitsprüfung bei der PKV

Die Gesundheitsprüfung erfolgt in Form eines Fragebogens, der verschiedene Aspekte der gesundheitlichen Vorgeschichte abdeckt. Je nach Versicherer werden Gesundheitsfragen für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren gestellt. Diese Fragen beziehen sich unter anderem auf:

  • Chronische Erkrankungen (z. B. Herzprobleme, Asthma, Diabetes)
  • Psychische Erkrankungen (z. B. Depressionen, Angststörungen)
  • Krankenhausaufenthalte und Operationen
  • Aktuelle Behandlungen und Medikamenteneinnahmen
  • Suchtverhalten (z. B. Drogen-, Nikotin- oder Alkoholabhängigkeit)
  • Schwere Erkrankungen (z. B. Krebs, HIV-Infektionen)
  • Allergien und andere regelmäßige Beschwerden

Abhängig von den Antworten kann der Versicherer weitere ärztliche Unterlagen anfordern, eine Selbstdeklaration verlangen, Risikozuschläge erheben, Leistungs­ausschlüsse vornehmen oder den Antrag ablehnen.

Auswirkungen von Vorerkrankungen auf den PKV-Tarif

Die Reaktion auf Vorerkrankungen variiert stark zwischen den Versicherern. Während einige Erkrankungen zu Risikozuschlägen führen können, werden andere möglicherweise vollständig ausgeschlossen oder führen zur Ablehnung des Antrags. Ein Beispiel für einen Risikozuschlag könnte so aussehen:

  • Monatlicher PKV-Beitrag: 500 €
  • Risikozuschlag (10%) aufgrund einer chronischen Erkrankung: 50 €
  • Gesamtbeitrag: 550 €

Versicherer unterscheiden sich in ihrer Bewertung und Gewichtung der Vorerkrankungen. Eine Erkrankung, die bei einem Versicherer zu einem hohen Zuschlag führt, könnte bei einem anderen Versicherer weniger stark ins Gewicht fallen oder gar keinen Einfluss haben.

Relevante Vorerkrankungen

Vorerkrankungen, die besonders häufig von Versicherern berücksichtigt werden, umfassen chronische und schwere Erkrankungen wie Herzprobleme, Asthma, Depressionen und Krebs. Auch häufige oder schwerwiegende Krankenhausaufenthalte und psychische Erkrankungen spielen eine Rolle. Es ist wichtig, alle relevanten Erkrankungen und Behandlungen offen und ehrlich anzugeben, um späteren rechtlichen und finanziellen Problemen vorzubeugen.

PKV ohne Gesundheitsprüfung

Eine deutsche private Krankenversicherung ohne Gesundheitsprüfung ist nicht möglich. Jeder Antragsteller muss seinen Gesundheitszustand offenlegen, um die Prämien korrekt zu berechnen und das Risiko für die Versichertengemeinschaft zu minimieren. Ohne diese Prüfung würden die Beiträge für alle Versicherten steigen.

Ablehnung und was zu tun ist

Wird ein Antrag auf eine PKV aufgrund von Vorerkrankungen abgelehnt, kann es sinnvoll sein, sich an einen anderen Versicherer zu wenden, da die Annahmerichtlinien unterschiedlich sind. Ein anderer Versicherer könnte die gleiche Vorerkrankung mit einem Risikozuschlag oder Leistungsausschluss akzeptieren.

Tipp: Die Versicherungsexperten von Culpeck können für Sie Risikovoranfragen bei unterschiedlichen Krankenversicherungsgesellschaften stellen, damit Sie die besten Chancen auf eine Aufnahme haben. Wir prüfen, welche Gesellschaft Sie zu welchen Konditionen aufnehmen würden und vermitteln Sie dann zur besten Option.

Fazit

Der Abschluss einer privaten Krankenversicherung mit Vorerkrankungen erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und Ehrlichkeit bei der Gesundheitsprüfung. Durch den Vergleich verschiedener Anbieter und die Beachtung der individuellen Annahmerichtlinien können Sie trotz gesundheitlicher Vorbelastungen eine passende PKV finden. Informieren Sie sich umfassend und nutzen Sie Beratungsangebote, um den bestmöglichen Versicherungsschutz zu erhalten.