Ursachen der Berufsunfähigkeit: Ein detaillierter Überblick

Das unabhängige Software- und Analysehaus MORGEN & MORGEN hat im April 2024 die neuesten Statistiken zu den Ursachen von Berufsunfähigkeit veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen deutliche Trends und Veränderungen gegenüber den Vorjahren.

Anstieg von Nervenkrankheiten als Ursache für Berufsunfähigkeit

Die Daten von MORGEN & MORGEN zeigen, dass Nervenkrankheiten weiterhin die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit sind. Im Jahr 2024 machten sie 34,23% der Fälle aus, was einen leichten Rückgang gegenüber 2023 (34,50%) darstellt, aber dennoch einen signifikanten Anstieg seit 2021 (31,88%) bedeutet. Dieser Trend zeigt, dass psychische Erkrankungen eine immer größere Rolle spielen.

Weitere Hauptursachen für Berufsunfähigkeit

Neben Nervenkrankheiten sind Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates die zweithäufigste Ursache, obwohl ihr Anteil von 20,33% im Jahr 2021 auf 19,38% im Jahr 2024 gesunken ist. Krebs und andere bösartige Geschwülste sind mit 17,38% der Fälle ebenfalls eine bedeutende Ursache und zeigen nur geringe Schwankungen in den letzten Jahren. Sonstige Erkrankungen, wie zum Beispiel Multiple Sklerose, haben ihren Anteil von 14,58% im Jahr 2021 auf 15,60% im Jahr 2024 erhöht.

Unfälle und Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems sind zwar weniger häufige Ursachen, machen jedoch immer noch einen signifikanten Teil aus. Unfälle haben von 8,38% im Jahr 2021 auf 7,15% im Jahr 2024 abgenommen, während Herz- und Gefäßkrankheiten von 7,03% auf 6,26% gesunken sind.

Krankheiten dominieren die Gründe für Berufsunfähigkeit

Über 70% der Berufsunfähigkeiten sind auf Krankheiten zurückzuführen. Im Jahr 2024 liegt dieser Wert bei 73,47%, was einen kontinuierlichen Anstieg gegenüber den Vorjahren zeigt. Im Gegensatz dazu sind lediglich 26,53% der Berufsunfähigkeiten auf Unfälle oder Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates zurückzuführen.

Langfristiger Vergleich: 2010 bis 2024

Ein Vergleich der Daten von 2024 mit denen von 2010 zeigt bemerkenswerte Entwicklungen. Nervenkrankheiten haben stark zugenommen, von weniger als 25% im Jahr 2010 auf über 34% im Jahr 2024. Gleichzeitig sind Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates von 24,35% im Jahr 2010 auf 19,38% im Jahr 2024 zurückgegangen. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung von psychischen Erkrankungen als Hauptursache für Berufsunfähigkeit.

Öffentliche Wahrnehmung und Realität klaffen auseinander

Trotz der klaren Statistiken herrscht in der Öffentlichkeit oft das Missverständnis, dass vor allem körperliche Unfälle oder schwere körperliche Einschränkungen zu Berufsunfähigkeit führen. Dies führt dazu, dass viele Menschen, insbesondere Büroangestellte, Akademiker und Unternehmer, keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, da sie das Risiko für gering halten. Tatsächlich sind jedoch psychische Erkrankungen wie Burnout in diesen Berufsgruppen besonders verbreitet.

Relevanz der Berufsunfähigkeitsversicherung

Angesichts der steigenden Anzahl von Berufsunfähigkeiten aufgrund von Krankheiten wird die Bedeutung einer Berufsunfähigkeitsversicherung immer deutlicher. Jeder, der auf sein Arbeitseinkommen angewiesen ist, sollte sich und seine Familie mit dieser Versicherung absichern. Dies gilt insbesondere für jüngere Menschen, die häufiger von Nervenkrankheiten betroffen sind. Der frühzeitige Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist daher essenziell, um im Falle einer Vorerkrankung noch Versicherungsschutz zu erhalten.

Fazit

Die aktuellen Statistiken von MORGEN & MORGEN verdeutlichen die Notwendigkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung für alle Berufstätigen. Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit betreffen hauptsächlich Krankheiten, unabhängig vom Berufsfeld. Es ist daher ratsam, diese Risiken nicht zu unterschätzen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen.